Die TGD Essen-West ist bislang durchwachsen in die neue Saison der Bezirksliga Niederrhein 6 gestartet.
Auf einen Sieg zum Auftakt gegen den Duisburger FV folgten drei Niederlagen, ehe die Mannschaft von Trainer Dietmar Krause zuletzt gegen den GSG Duisburg einen Sieg und gegen den Mülheimer SV ein spektakuläres 4:4-Remis feiern konnte. Mit einer Punkteausbeute von sieben Punkten aus sechs Spielen stehen die Essener momentan auf dem zehnten Tabellenplatz. Für Krause wären aufgrund der Leistung seiner Mannschaft mehr Punkte durchaus verdient gewesen: „Wir hatten in vielen Partien einfach fehlendes Spielglück. Entscheidende Fouls, die nicht gepfiffen wurden, oder nicht gegebene Tore – es war eigentlich alles dabei in den letzten Partien. Auch weil wir viele junge Spieler im Team haben, die einfach Zeit brauchen, ist dieser Saisonstart völlig in Ordnung. Ich sehe insgesamt, dass die Mannschaft sich in jeder Partie voll reinhaut und es grundsätzlich richtig gut macht.“
Grundsätzlich gut war die Leistung der TGD auch im vergangenen Spiel gegen den Mülheimer SV (22. September), zumindest bis zur 88. Minute. Mit 4:2 lag die Mannschaft von Krause bis zu diesem Zeitpunkt in Führung. Was nach einem sicheren Sieg aussah, wurde am Ende zerstört. Die Essener bekamen innerhalb von zwei Minuten zwei Gegentore. „Unsere Konzentration hat plötzlich nachgelassen. Das gesamte taktische Verhalten in der Defensive hat nicht mehr gestimmt. Das wurde dann eiskalt ausgenutzt“, erklärte der 53-Jährige.
Auch im Hinblick auf das Folgeprogramm ist der späte Punktverlust ärgerlich. In den nächsten zwei Partien muss die TGD Essen-West gegen Werden-Heidhausen und die Sportfreunde Katernberg ran. Beide Mannschaften duellieren sich momentan Spieltag für Spieltag um die Tabellenführung.
Krause weiß, welch schwierige Aufgabe seiner Mannschaft bevorsteht: „Die Werdener haben eine ungemeine Qualität. Wir sind klar der Außenseiter und wissen, dass wir unsere 100 Prozent abliefern müssen, wenn wir etwas Zählbares mit aus der Partie nehmen wollen.“
Grundsätzlich stehen die Chancen für TGD in der Partie nicht schlecht. Erst Anfang des Monats schlug die Mannschaft von Krause die Werdener im Kreispokal mit 3:1 und sicherte das Weiterkommen in die nächste Runde. Eine spezielle Taktik, um den Ligaprimus zu schlagen, gibt es für den 53-Jährigen dabei durchaus. „Wir müssen gut und kompakt verteidigen und dürfen dem Gegner aus Werden keinerlei Möglichkeit geben, Laufwege in die Tiefe zu machen“, erklärt er sein Erfolgsrezept gegen die in der Liga noch ungeschlagenen Werdener.
Personell kann Krause für die Partie allerdings nicht auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Vor allem die Torhüterposition bereitet ihm seit Wochen Probleme.
Weil sich Stammtorwart Steffen Nass das Kreuzband angerissen hat und mindestens die gesamte Hinrunde fehlen wird, zudem Ersatztorwart Issa Feichtmaier ebenfalls angeschlagen ist, muss Altherren-Torwart Stefan Weyers ins Tor.
Der neue Torwart feierte mit 35 Jahren am vergangenen Sonntag gegen Mülheim sein Debüt in der Bezirksliga. Den Großteil seiner Spiele absolvierte er in der drei Klassen tieferen Kreisliga C.
Und trotzdem erhielt er nach dem Spiel ein Sonderlob von seinem Trainer: „Stefan hat das super gemacht. Bei den vier Gegentoren konnte er nichts machen, wir alle sind froh, ihn zu haben.“